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Ich würde hier gerne in loser Folge und wahrscheinlich auch ungeordnet, ein paar Ideen und Gedanken niederlegen, die mir so durch den Kopf gehen…
Wozu brauch eine Religion einen Staat? Ein Staat hat doch Grenzen. Wollen denn die Anhänger einer Religion, dass sie Grenzen haben? Wenn die Anhänger einer Religion nach einem Staat rufen, dann meint das doch nur, dass sie nicht glauben, dass ihre Religion in sich so stark ist, dass sie die Herzen der Menschen durch sie selbst erreicht. Ihre Religion benötigt also die Unterstützung einer weltlichen Macht. Macht hat immer mit Zwang zu tun. Doch welchen Wert hat ein Glauben, der auf Zwang beruht? Glaube soll durch und aus dem Herzen kommen!
Jeder der durch das Schwert bekehrt wird, wird sich nach dem nächsten, stärkeren Schwert richten.
Eine andere Auffälligkeit, die mich immer wieder verwundert ist, dass jedesmal, wenn jemand nach religiöser Toleranz schreit, er es nur für die Gegend/ Örtlichkeit will, in der er selber in der Minderheit ist - und nur da. Und besonders die, die in einer Gegend leben, in der die eigene Religion die bestimmende ist, schreien am lautesten, wenn in einer anderen Gegend ihre Religion zu den Minderheiten zählt und daher sich den anderen bei(!)-ordnen muss. In der eigenen Gegend wird es dann aber (meistens) mit der Toleranz nicht so genau genommen bzw. wir gegen andere Glaubenslehren sogar massiv vorgegangen.
Die meisten dieser Glaubenswächter verwechseln sowieso den Glauben und die Religion mit den kulturellen und sozialen Überlieferungen.
Da meiner Meinung nach ein Glauben bzw. die eigene Zuordnung zu einer Religion eine persönliche und innere (!) Einstellung ist, hat sie nicht zwangsläufig etwas mit seinem äusseren Auftreten zu tun. Ich rede hier nicht vom Auftreten anderen gegenüber, sondern von Kleidung und anderen Äusserlichkeiten, die die Religionszugehörigkeit darstellen sollen. Ein Kleidungsstück ist ein Zeichen kultureller und sozialer Zugehöhrigkeit. Kleidungsstücke, die von Religions- bzw. Glaubenswächtern gefordert werden, haben einen historischen Hintergrund und sind immer im Kontext ihrer geschichtlichen und regionalen Herkunft zu sehen.
Ich halte also nichts davon, Leuten zu erzählen, du musst das und das anziehen damit du ein wahrer Gläubiger bist. Noch weniger halte ich aber davon, von der Kleidung auf die Tiefe des Glaubens zu schliessen.
Wenn ich einen grünen und einen roten Schuh trage, dann heisst das doch nicht, ich bin ein ökologischer Kommunist, sondern entweder ich bin Clown oder habe einen schlechten Geschmack.
Wenn in unserem Land davon die Rede ist, dass wir uns den christlichen Werten verpflichtet fühlen, dann hat das nichts mit einer Religion zu tun und soll auch keine anderen Religion ausschliessen oder unterdrücken, sondern die Aussage bezieht sich auf die der Bibel zugeordneten kulturellen und sozialen Richtlinien - den 10 Geboten. Diese Gebote haben sich aus der Notwendigkeit entwickelt, das Zusammenleben von Menschen auf rudimentärster Ebene zu regeln. Und damit sich auch möglichst viele Menschen daran halten wurde sie in die Glaubenslehre mit aufgenommen. Ich denke jede Religion und Glaubenslehre hat solche grundlegenden Regeln des Zusammenlebens in seinen Glaubensgrundsätzen. Diese Glaubensgrundsätze haben aber nichts mit einer religiös begründeten Gesetzgebung oder Strafordnung zu tun. Gesetze und Strafen sind weltliche Dinge und unterliegen der sozialen und kulturellen Mode.
Ich bin kein religiöser Mensch im klassischen Sinne. Ich habe jedoch meinen eigen Glauben, wenn man es so nennen will.
In diesem Sinne ist mein “Glauben” relativ einfach definiert und beinhaltet eigentlich mehr Lebensregeln (und für die brauche ich auch keine von den “Weltreligionen”!):